Dialog im Telefónica BASECAMP:Senioren diskutieren über Chancen und Herausforderungen des Internets

Digitale Kompetenz an Senioren vermitteln

Thomas Jarzombek
„Das größte Risiko beim Thema Senioren und Internet ist, dass die Senioren das Internet nicht nutzen“, sagte Bundestagsabgeordneter Thomas Jarzombek (CDU) in seinem Grußwort. Die größte Herausforderung liege daher in der Vermittlung digitaler Kompetenz. „Es hat noch niemanden unter den Senioren gegeben, der das Internet gelöscht hat“, ermutigte er seine Zuhörer und betonte: „Ich würde mich freuen, wenn wir dieses Projekt skalieren könnten. So können möglichst viele Senioren die Chance ergreifen, furchtlos voranzuschreiten und zu sagen, wir sind die Silver Surfer, wir stürmen das Internet.“

Kritisch sein und nicht unter Druck setzen lassen

Michèle Scherer
Michèle Scherer, Referentin Digitale Welt bei der Verbraucherzentrale Brandenburg, stellte in ihrem Vortrag die größten Fallen vor, denen Senioren im Internet ausgesetzt sind. Beispielsweise beim Online-Einkaufen oder Online-Banking. So erklärte sie, dass Kriminelle mit Phishing-Emails darauf abzielen, an persönliche Daten wie Kontonummer und PIN zu gelangen. Hier gelte es darauf zu achten, immer die aktuelle Software und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen installiert zu haben. Scherer erwähnte auch so genannte Fake shops, auf denen Kunden bezahlen, ohne jemals Ware zu erhalten. "Seien sie kritisch und lassen sie sich nicht unter Druck setzen", betonte die Verbraucherschützerin. Sie sagte, dass die Verbraucherzentrale nicht nur Verbraucher berät, sondern auch Druck auf die Politik ausübt, um Regeln zugunsten der Verbraucher aufzustellen.

Anwendungen müssen an individuellen Nutzen anknüpfen

Professor Herbert Kubicek
Welche digitalen Anwendungen sich für ältere Menschen als besonders nützlich erweisen und ihnen den Anschluss an die Digitalgesellschaft erleichtern, untersucht eine Begleitstudie zum Programm. Sie wird im Sommer 2017 veröffentlicht. "Die Alterslücke ist noch nicht geschlossen. Mit zunehmendem Alter wird der Anteil der Menschen, die nicht online sind, immer größer. Das ist in einer Zeit, in der alle über Digitalisierung reden, schon eine bedenkliche Sache“, sagte Professor Herbert Kubicek, wissenschaftlicher Direktor der Stiftung Digitale Chancen. „Ich glaube es muss am individuellen Nutzen anknüpfen. Jeder muss sehen, was im Internet für ihn drin ist." Deshalb stellte er - gestützt auf erste Studienergebnisse – verschiedene Anwendungen wie Apps von Öffentlichen Nahverkehrsanbietern, Navigations-Hilfen oder Online-Spiele auf dem Tablet-PC vor. Und in Videostatements ermutigten Teilnehmer des Projekts die Besucher des Seniorendialogs zur Teilhabe am digitalen Leben. So berichteten sie beispielsweise, wie sie per Whats App an den Urlaubserlebnissen ihrer Enkelkinder teilhaben, sich selbst an einem fremden Ort besser zurecht finden oder von Bastelanleitungen und handwerklichen Tipps auf YouTube profitierten konnten.

Das Projekt „Digital mobil im Alter“

Im Rahmen des Projekts „Digital mobil im Alter“ verleiht Telefónica Deutschland acht Wochen lang kostenfrei Tablet PCs mit einer Internetflatrate an Senioren-Einrichtungen. Anschließend verbleiben ein bis zwei Geräte vor Ort. Die Stiftung Digitale Chancen organisiert die Ausleihe, zeigt den Senioren die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten auf und begleitet das Projekt wissenschaftlich. Das Ziel: Senioren sollen im Alter mit Hilfe der Tablet PCs länger mobil und aktiv bleiben können. Ob Videotelefonate mit Angehörigen, Puzzlespiele, Reaktionstests, Auffinden der nächsten Apotheke mit Nachtdienst oder sonstige Gesundheitsinformationen – Tablets können das Leben älterer Menschen erleichtern. Sie sind im Alltag schnell zur Hand und intuitiv zu bedienen. Nach Abschluss der Projektphase finden in Berlin, München, Hamburg und Düsseldorf jeweils Seniorendialoge mit Vertretern aus Medien und Politik statt. Hier können die Beteiligten Erfahrungen austauschen und Kontakte knüpfen.
Fotos: Henrik Andree

Von: Katja Hauß

Katja Hauß ist Pressesprecherin für Regulierungs- und Rechtsthemen sowie für den Customer Service. Sie ist seit 2005 im Bereich Corporate Communications von O2 Telefónica tätig. Dort hat sie zuerst in der internen Kommunikation verschiedene Kanäle verantwortet und anschließend in der Pressestelle große Kommunikationsprojekte wie den Börsengang, den Zusammenschluss mit E-Plus oder die Frequenzauktion 2019 maßgeblich mitgestaltet.

Weitere Informationen

Tablet PCs für Seniorinnen und Senioren Projektwebseite: Stiftung Digitale Chancen Online bei O2: Tablets