CEO Markus Haas ruft zur offenen Diskussion auf:„Wir brauchen Regeln für den Umgang mit Daten“

Die Digitalisierung durchdringt zunehmend alle Bereiche unseres Lebens und verändert grundlegend die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung weltweit. Wir produzieren eine enorme Menge an Daten. Ebenso groß sind die Chancen, die sich aus der Analyse dieser Daten ergeben. Für Telefónica CEO Markus Haas steht fest: Wir brauchen Regeln für den Umgang mit Daten, wenn die Nutzung sinnvoll und akzeptiert sein und Missbrauch vermieden werden soll. „Die offene Verhandlung darüber, wie wir künftig leben wollen, ist die denkbar ehrenvollste demokratische Übung unserer Zeit. Und damit jeden Aufwand wert.“ – Ein Beitrag von Markus Haas. „Daten bieten Chancen. Sei es bei der Optimierung der Verkehrs- und Infrastrukturplanung oder der Verbesserung der medizinischen Versorgung. Daten helfen auch, das Konsumentenverhalten und die Wünsche und Vorlieben der Kunden besser zu verstehen und dadurch schlichtweg bessere Angebote zu schnüren. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Die Gesellschaft ist gefragt

Jeder von uns produziert jeden Tag eine Menge an Daten
Trotz all dieser Chancen wird die Nutzung von Daten gerade in Deutschland mit großer Skepsis betrachtet. Angesichts des Vorgehens globaler Hightech-Schwergewichte ist diese Skepsis nicht verwunderlich: Wie ein schwarzes Loch werden Kundendaten aufgesaugt und verwertet. Wie und wofür? Für den Verbraucher ist das kaum nachvollziehbar. Dies zeigt deutlich: Wir brauchen Regeln für den Umgang mit Daten, wenn die Nutzung sinnvoll und akzeptiert sein und Missbrauch vermieden werden soll. Wie wir als Gesellschaft diese Regeln definieren, wird entscheidend für unsere Zukunft sein. Dabei geht es im ersten Schritt weniger um konkrete Gesetzgebungsvorhaben. Es geht vielmehr um eine breit angelegte und offene Diskussion über diese Regeln in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Kunde muss Datenhoheit haben

Credits: Gettyimages, Georgijevic
Diese Debatte wird mitunter hitzig werden. Aber sie lohnt: Letztlich geht es um die große Frage, ob wir einen gesellschaftlichen Konsens darüber erreichen, wer über die Verwendung welcher Daten wie entscheiden darf. Und darüber, welchen Beitrag die Datenökonomie zu unserem künftigen Wohlstand haben kann. Die offene Verhandlung darüber, wie wir künftig leben wollen, ist die denkbar ehrenvollste demokratische Übung unserer Zeit. Und damit jeden Aufwand wert. Meine Position steht fest: Jeder muss wissen, wer über seine persönlichen Daten verfügt, wie diese genutzt werden – und vor allem – Einfluss darauf nehmen können. Die Datenhoheit des Einzelnen und seine Souveränität im digitalen Leben sind Eckpfeiler einer künftigen digitalen Gesellschaft. Transparenz ist dafür das A und O. Unternehmen müssen ihre Kunden informieren und in den Dialog darüber treten, wie sie mit den Kundendaten umgehen. Zudem müssen Kunden beispielsweise jederzeit der Nutzung ihrer Daten widersprechen können und ihre Daten digital selbst verwalten können.

Die Zeit drängt

Wenn sich Deutschland und Europa nach eingehender Diskussion nicht schnell positionieren, verschlafen wir den nächsten Entwicklungssprung der globalen Wirtschaft. Daher mein Aufruf an Nutzer, Politiker, Wissenschaftler, Wirtschaftsführer und andere Stakeholder: Lassen Sie uns diskutieren, welche Freiräume und welche Grenzen in der Analyse und Nutzung von Daten künftig bestehen sollen. Wir als Unternehmen gehen hier voran: In unserem BASECAMP in Berlin, wo wir im Rahmen unserer Data Debates eben diese Themen ausloten. Lassen Sie uns gemeinsam die Regeln für die Datengesellschaft gestalten.“ Markus Haas, CEO Telefónica Deutschland.

Von: Julia Lindner

Julia Lindner ist Pressesprecherin bei Telefónica Deutschland.

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