Seniorendialog in Hamburg:Das Internet bietet große Chancen für ältere Menschen

Staatsministerin Aydan Özuguz (re.) beim Seniorendialog in Hamburg
Die Digitalisierung ermöglicht Senioren, im Alter mobil zu bleiben und sich den Alltag zu erleichtern. Viele ältere Menschen haben jedoch Berührungsängste gegenüber neuen Technologien. Um mit Konsumenten, Verbraucherschützern und Vertretern aus Politik darüber ins Gespräch zu kommen, haben Telefónica Deutschland und die Stiftung Digitale Chancen zur Diskussionsrunde „Sicherheit und Verbraucherschutz im Netz für Senioren“ auf Schloss Wandsbek in Hamburg eingeladen. Zu Gast war neben Staatsministerin Aydan Özoğuz auch Anneke Voß von der Verbraucherzentrale Hamburg. Per Videotelefonie mit den Kindern und Enkelkindern in Kontakt bleiben, die nächstgelegene Apotheke ermitteln oder sich mit digitalen Spielen geistig fit halten – digitale Medien sichern älteren Menschen den Anschluss an die Gesellschaft. „Mit unserem Projekt „Digital mobil im Alter“, das wir seit einigen Jahren erfolgreich zusammen mit der Stiftung Digitale Chancen umsetzen, wollen wir Seniorinnen und Senioren diese Möglichkeiten aufzeigen und sie ermutigen, die Digitalisierung für sich zu nutzen“, sagt Claudia von Bothmer, Head of Corporate Responsibility bei Telefónica Deutschland. „Viele ältere Menschen sehen inzwischen die Vorteile, die das Internet bietet, aber nutzen nur einen Teil davon. Um die Gründe dafür herauszufinden, haben wir die Stiftung Digitale Chancen mit einer Begleitstudie beauftragt. In diesem Rahmen ist es uns ein großes Anliegen, den Dialog über den sicheren Umgang mit dem Internet zu fördern.“ Im Kulturschloss Wandsbek konnten sich nun Teilnehmer des Programms und Interessierte mit Experten aus Politik und Verbraucherschutz über ihre Erfahrungen austauschen.

Die Politik in der Verantwortung

Staatsministerin Aydan Özuguz
„Eigentlich ist das Netz noch eine größere Chance für ältere Menschen als für jüngere“, meinte Staatsministerin Aydan Özuguz in ihrem Grußwort. „Denn alles, was Menschen miteinander vernetzt, ist wahnsinnig hilfreich.“ Sie sei deshalb sehr froh um das Projekt „Digital mobil im Alter“ und glaube, dass man damit noch viel erreichen könne. Die Staatsministerin wies aber auch auf die Herausforderungen hin, vor denen Nutzer des Internets und von Social Media stehen. Sie erklärte, dass in sozialen Netzwerken oftmals die Hemmungen fallen. „Viele schreiben sich den Frust von der Seele und wissen nicht, wer das liest. Andere Menschen melden sich zu Wort und halten dagegen – gerade auch jüngere. Und das ist auch gut so.“ Hier komme es darauf an, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden.

Studie der Stiftung digitale Chancen

Professor Herbert Kubicek
Welche Apps und Anwendungen die Senioren besonders nützlich fanden und während des Projekts tatsächlich verwendet haben, zeigte Professor Herbert Kubicek, wissenschaftlicher Direktor der Stiftung Digitale Chancen, live am Tablet PC. Dabei stützte er sich auf einen Zwischenbericht der Begleitstudie zum Programm „Digital mobil im Alter“, die im Sommer 2017 veröffentlicht wird. „Die meisten Studienteilnehmer hätten die Tablets nur sehr ungerne zurückgegeben“, berichtete Kubicek. Weniger als fünf Prozent der Teilnehmer hätten den Test abgebrochen. „Dies ist ein Beleg für das hohe Interesse von Senioren an dieser Technologie. Die meisten beschränken sich aber noch auf niedrigschwellige Anwendungen, während sie noch zögern online einzukaufen und ihr Bankkonto online zu führen, obwohl sie davon Entlastungen erwarten.“

Sicher unterwegs im Netz – Tipps von der Verbraucherzentrale

Auch Anneke Voß von der Verbraucherzentrale Hamburg ging auf die genannten Sicherheitsbedenken beim Online-Einkauf ein. Sie betonte, dass die Herausforderungen unter anderem in der Hardware lägen. Es sei aber auch wichtig, die Software immer aktuell zu halten. „Die Kernfrage ist: Ist mein Gerät grundsätzlich geschützt?“, erklärte die Expertin und empfahl: „Kein Online-Banking über fremdes WLAN machen.“

Das Projekt „Digital mobil im Alter“

Damit Senioren einen besseren Zugang zu neuen Technologien bekommen, steht die Vermittlung digitaler Kompetenzen im Vordergrund des Projekts „Digital mobil im Alter“. Telefónica Deutschland verleiht acht Wochen lang kostenfrei Tablet PCs mit einer Internetflatrate an Senioren-Einrichtungen. Betreut wird das Projekt von der Stiftung Digitale Chancen, die den Senioren verschiedene Nutzungsmöglichkeiten aufzeigt. Das Ziel ist, dass Senioren mit Hilfe der Tablets auch im Alter noch mobil und fit bleiben können.
Fotos: Rolf Otzipka

Von: Katja Hauß

Katja Hauß ist Pressesprecherin für Regulierungs- und Rechtsthemen sowie für den Customer Service. Sie ist seit 2005 im Bereich Corporate Communications von O2 Telefónica tätig. Dort hat sie zuerst in der internen Kommunikation verschiedene Kanäle verantwortet und anschließend in der Pressestelle große Kommunikationsprojekte wie den Börsengang, den Zusammenschluss mit E-Plus oder die Frequenzauktion 2019 maßgeblich mitgestaltet.

Weitere Informationen

Tablet PCs für Seniorinnen und Senioren Projektwebseite: Stiftung Digitale Chancen Online bei O2: Tablets