Projekt xMND:Mobilfunkdaten helfen bei Planung des ÖPNV in Leipzig und Lippe

Wie lässt sich ein zukunftsfähiger öffentlicher Nahverkehr gestalten, der flexibel auf die Nachfrage reagiert? Dieser Frage widmet sich das Projekt xMND, an dem sich sieben Projektpartner beteiligen. Darunter ist auch Telefónica NEXT, das Kenntnisse zu Bewegungsströmen der Bevölkerung beisteuert. Das Projekt, das auf zwei Jahre ausgelegt ist, wird von der Forschungsinitiative mFUND des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Die ersten Datenerhebungen werden in Leipzig und im Kreis Lippe durchgeführt.
Projektpartner:
  • Konsortialpartner: Telefónica Germany NEXT GmbH, civity Management Consultants GmbH & Co. KG (civity), Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS), MotionTag GmbH (MT)
  • Assoziierte Partner: Go.On Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH (Go.On), Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG) mbH, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB)
Volle Busse und Bahnen: Vor allem in Ballungszentren sind immer mehr Menschen im öffentlichen Nahverkehr unterwegs. Gleichzeitig wünschen sich die Fahrgäste Komfort, individuelle Angebote und Informationen. Für eine effiziente und zukunftsfähige Verkehrsplanung sowie kurze und flexible Planungshorizonte braucht es eine gute Datengrundlage. Dazu werden die Projektpartner das Mobilitätsverhalten der Fahrgäste in Leipzig und Lippe nun genauer analysieren, zum Beispiel, ob Menschen für eine bestimmte Strecke lieber die Bahn nehmen oder den Bus. So wollen die Anbieter im öffentlichen Nahverkehr die Nachfrage vor Ort besser verstehen und mit den Erkenntnissen ihr Angebot für Fahrgäste noch passgenauer gestalten. Telefónica NEXT stellt dem Forschungsprojekt xMND anonymisierte Mobilfunkdaten und daraus berechnete Bewegungsströme von Fahrgästen zur Verfügung. Diese Daten fallen im normalen Geschäftsbetrieb von Telefónica Deutschland an und entstehen, wenn Handys, etwa beim Surfen oder Telefonieren, mit den Mobilfunkzellen kommunizieren. Telefónica NEXT anonymisiert diese Daten über ein dreistufiges und vom TÜV Saarland zertifiziertes Verfahren und entfernt jeglichen Personenbezug. Dieses Anonymisierungsverfahren wurde auch von der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit begleitet.

Datenbasierte Verkehrsplanung in Leipzig und Lippe

Zusätzlich werden Fahrgäste in den beiden Pilotregionen Leipzig und Lippe das Projekt auch im Rahmen einer Studie unterstützen können. Dabei vergleichen MotionTag, civity und Telefónica NEXT die Mobilfunkdaten mit Smartphone-basierten GPS-Daten von freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Praxispartner steuern automatische Fahrgastzähldaten aus dem ÖPNV-Betrieb bei. Zusätzlich fließen Daten zu Haltestellen und Streckenverläufen der Anbieter ein. Auf dieser Basis werden am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme detaillierte Algorithmen entwickelt, um die räumliche Genauigkeit der Mobilfunkdaten zu verbessern. Bisher sind für die Verkehrsplanung manuelle Verkehrserhebungen notwendig, die teuer und aufwändig sind. Mit dem Projekt xMND sollen nun Verfahren entwickelt werden, die Daten zur Nachfrage nach öffentlichem Verkehr zeitlich und räumlich noch genauer erzeugen und diese kontinuierlich dem Markt zur Verfügung stellen. Die dabei generierten Daten werden als „Extended Mobile Network Data“ (xMND) bezeichnet. Zudem geben die Daten Aufschluss zur leistungsbezogenen Einnahmenverteilung im ÖPNV, d.h. in welchem Ausmaß Menschen die verschiedenen Verkehrsmittel innerhalb eines Verbunds, z.B. Busse oder S-Bahn, nutzen.

Projekt wird von Bundesministerium gefördert

Für Telefónica NEXT ist die Beteiligung an xMND bereits das dritte Projekt, das eine Förderung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erhält. Die Tochter von Telefónica Deutschland beteiligt sich bereits mit acht Partnern am Projekt ProTrain, um mit Hilfe von zahlreichen Datenquellen den öffentlichen Nahverkehr in Berlin und Brandenburg zu optimieren. Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Der Projektzeitraum ist auf zwei Jahre festgelegt und startete Anfang Oktober 2018.
Aktualisierung vom 22.2.2018: Statt in Leipzig und Lippe wird die Datenerhebung nun im März 2018 in Leipzig und München stattfinden. Aktualisierung vom 23.04.2019: Vielen Dank an alle Studienteilnehmerinnen und Teilnehmer, die das Projekt unterstützt haben. Der Erhebungszeitraum ist nun abgeschlossen. Weitere Informationen sind auf der Projektseite xMND zusammengefasst.

Von: Julia Lindner

Julia Lindner ist Pressesprecherin bei Telefónica Deutschland.

Weitere Informationen

Mehr über das Programm für Mobilitätsideen mFUND: Website des BMVI Projektwebsite des BMVI: xMND