Weltweit erster 5G-High Tower High Power (HTHP)-Sender:Bayerischer Rundfunk sendet Fernsehprogramm testweise im 5G-Standard

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Im Rahmen des Forschungsprojekts 5G TODAY hat der Bayerische Rundfunk (BR) als einer von fünf Projektpartnern gestern am Sender Wendelstein testweise mit der Ausstrahlung von 5G-Signalen begonnen. Hierfür ging der weltweit erste 5G HTHP-Sender im FeMBMS-Modus (Further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service) mit einer Leistung von 100 Kilowatt in Betrieb. Der Sender strahlte für mehrere Stunden zur testweisen Verbreitung das BR-Fernsehen ab. Mit der Beteiligung am Projekt 5G TODAY sammelt der BR wertvolle Erfahrungen für die erfolgreiche Rundfunk- und Fernsehversorgung der Zukunft. Der von Rohde & Schwarz entwickelte Sender wurde zunächst zu Messzwecken eingeschaltet, um die Einhaltung technischer Parameter zu dokumentieren. Ein dauerhafter Testbetrieb ist ab Mitte Dezember 2018 geplant. Zeitgleich laufen am BR-Standort Ismaning bereits Vorbereitungen für die Inbetriebnahme eines weiteren 5G-Senders. Damit soll ein aus zwei Senderstandorten bestehendes Gleichwellennetz aufgebaut und getestet werden, um anschließend auch die Münchner Innenstadt mit den Test-Signalen zu versorgen.

Weltweit erster 5G-High Tower High Power (HTHP)-Sender

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Reichweite Sender Wendelstein (5G High Tower Power) im Bayerischen Oberland für Mobilempfang; Versorgungsdaten: 5G-Rundfunkmodus FeMBMS; Kanal 56 (754 MHz); Sendeleistung: 100 kW ERP
Der BR will durch seine Beteiligung an dem Projekt die großflächige Ausstrahlung seiner Radio- und Fernsehprogramme über das 5G-Netz testen. Er legt damit die Grundlage für einen weiterhin einfachen und unbeschränkten Zugang zu seinen Inhalten: Mit einem entsprechenden 5G-Mobilgerät sollen Verbraucher sowohl die Dienste und Angebote der Mobilfunk-Netzbetreiber als auch die Rundfunk- und Fernsehprogramme empfangen können. Der trägt mit der Erprobung der neuen Technologie 5G als einem der kommenden Übertragungsstandards Rechnung. Helwin Lesch, Leiter der BR-Hauptabteilung Verbreitung und Controlling: "Mit 5G-Broadcast entsteht derzeit ein neuer, sehr effizienter Verbreitungsweg, um künftig stationäre und vor allem mobile Nutzer mit hochqualitativen linearen und hybriden Programmen und Diensten zu versorgen." Den BR interessiert dabei speziell die Möglichkeit, Radio- und Fernsehprogramme über 5G auszustrahlen. Die 5G-HTHP-Technologie erlaubt eine großflächige Übertragung von Inhalten im bestehenden Rundfunkfrequenzbereich. Zusätzliches Frequenzspektrum benötigt der Rundfunk dafür nicht. Die Tests tragen zudem dazu bei, andere Bereiche des 5G-Netzes später leistungsfähiger zu machen, sagt Lesch: "Auf diese Weise können die 5G-Mobilfunknetze der Zukunft von bandbreitenintensiven Rundfunk-Anwendungen entlastet werden, und damit höhere Datenraten für die Breitbandversorgung erreichen.“ Im Rahmen des bayerischen Forschungsprojekts 5G TODAY entsteht derzeit im Bayerischen Oberland ein 5G-Testfeld, bei dem der Empfang von Hörfunk- und Fernsehdaten erprobt wird.

Von: Jörg Borm

Government Relations Manager, Legal & Corporate Affairs | Jörg Borm hat ab 1997 als Diplom-Ingenieur der Nachrichtentechnik zunächst einige Jahre den Netzausbau aktiv vorangetrieben, bevor er 2006 in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wechselte. Von 2014 bis 2022 war er bei O2 Telefónica verantwortlich für die Netz-und Vertriebskommunikation (B2C). Seit Mai 2022 ist er Government Relations Manager im Bereich Legal & Corporate Affairs.

Weitere Informationen:

Unter Leitung des Instituts für Rundfunktechnik (IRT) untersuchen die Projektpartner Kathrein, Rohde & Schwarz, BR und Telefónica die großflächige TV-Übertragung im 5G-Rundfunkmodus FeMBMS. Das Forschungsprojekt 5G TODAY wird während der Laufzeit von 28 Monaten durch die Bayerische Forschungsstiftung gefördert.