Wegbereiter für den neuen Mobilfunkstandard:LTE bildet auch im 5G-Zeitalter das Rückgrat der Netzinfrastruktur

Seite vorlesen
Credits: Jörg Borm
Der Ausbau des bisherigen Mobilfunkstandards LTE läuft auf Hochtouren weiter.
Spätestens seit in der Frequenzauktion im Juni 2019 die für 5G erforderlichen Frequenzen unter den Hammer gekommen sind, sorgt 5G immer wieder für Schlagzeilen und für viele politische Debatten über die großen Möglichkeiten für Wirtschaft und Gesellschaft. Gleichzeitig läuft aber der Ausbau des bisherigen Mobilfunkstandards LTE auf Hochtouren weiter. Lohnt sich die Investition in 4G überhaupt noch? Ohne Zweifel, der neue Mobilfunkstandard 5G hat viele Vorteile und deshalb hat sich Telefónica Deutschland bei der Auktion wertvolles und umfangreiches Mobilfunkspektrum für den 5G-Ausbau gesichert. Relevant ist 5G zuerst vor allem im industriellen Bereich, wo der Standard Echtzeitanwendungen, flexiblere Logistik- und Produktionsprozess oder gar gänzlich neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Für Privatkunden wird 5G höhere Kapazitäten und Geschwindigkeiten für die mobile Datennutzung bringen. Dennoch wird die aktuelle Mobilfunkgeneration LTE auch in den kommenden Jahren das Rückgrat der Netzinfrastruktur bilden und weiterhin eine entscheidende Rolle bei der mobilen Breitbandversorgung spielen. Denn die Leistungsgrenze von LTE ist für Alltagsanwendungen noch längst nicht erreicht. Zudem kann 5G zum aktuellen Zeitpunkt nicht ohne 4G existieren.

Millionen Verbraucher profitieren weiterhin von LTE

LTE spielt als Wegbereiter für 5G eine wesentliche Rolle.
85 Prozent des mobilen Datenverkehrs im O2 Netz wird heute über den schnellen LTE-Standard abgewickelt. Das schließt die Datennutzung von Kunden aller Eigen- und Partnermarken von Telefónica Deutschland mit ein. Damit ist LTE aktuell der bedeutendste Mobilfunkstandard neben dem Standard GSM (2G), der für die mobile Basisversorgung von nahezu 100 Prozent der deutschen Haushalte sorgt. Mit den aktuellen Datenraten, die Kunden im O2 Netz durchschnittlich zur Verfügung stehen, können sie sämtliche digitale Anwendungen reibungslos nutzen. Für das flüssige Abspielen von YouTube-Videos werden beispielsweise rund 5 Mbit/s benötigt. Selbst für Streaming in HD-Qualität empfiehlt etwa der Anbieter Sky eine Netzgeschwindigkeit von 8 Mbit/s. Das Beste: Die technischen Möglichkeiten von LTE sind längst noch nicht ausgereizt. Durch Carrier Aggregation – also die Zuweisung mehrerer LTE-Bänder an einen Nutzer – erhalten Kunden weitere Netzkapazitäten und können künftig noch höhere Datenraten erzielen. Damit sind Kunden selbst dann bestens versorgt, wenn die Datennutzung weiter ansteigt und anspruchsvollere digitale Anwendungen entwickelt werden. Gleichzeitig wird sich die mobile Breitbandversorgung mit der Einführung von 5G nach und nach auf den 4G- und 5G-Standard verteilen. Das wird das Netzerlebnis von Kunden in vielerlei Hinsicht verbessern. Nicht nur, weil Kunden bei ihrer Datennutzung von den technischen Vorteilen von 5G profitieren werden, sondern auch, weil das LTE-Netz insbesondere in städtischen Hotspots entlastet wird. Dadurch erhalten Kunden im LTE-Netz noch höhere Datenraten als bisher und insgesamt ein besseres Netzerlebnis.

5G benötigt LTE-Infrastruktur

LTE spielt als Wegbereiter für 5G eine wesentliche Rolle.
Neben der Bedeutung, die LTE weiterhin für die Kapazität haben wird, spielt LTE zudem als Wegbereiter für 5G eine wesentliche Rolle. „Die weltweit definierten Netzstandards sehen für Mobilfunknetze vor, dass die 5G-Technologie auf der Systemarchitektur von 4G aufsetzt. 5G wird in diesem Fall von 4G ‚Huckepack‘ genommen“, erklärt Gerald Huber, 5G Programm Senior Manager bei Telefónica Deutschland. „Daher ist es wichtig, dass wir nicht nur auf 5G schauen, sondern parallel auch intensiv den LTE-Ausbau vorantreiben. Dieser bildet die Grundlage für den weiteren 5G-Ausbau.“ Die zuständige Standardisierungsorganisation 3GPP hat für 5G zunächst einen Non-Standalone-Standard (5G NSA) verabschiedet. Gemäß des Standards werden bestehende LTE-Mobilfunknetze mit 5G kombiniert. Ein Teil des Datenverkehrs wird dabei nicht über 5G, sondern über 4G übermittelt. Der 5G Standalone-Standard (5G SA) wird erst zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Dieser Standard sieht ein eigenständiges 5G-Netz inklusive Kernnetz vor. Er wird zunächst für industrielle Netze relevant sein, beispielsweise für Campus-Netze oder für Anwendungen, die Network Slicing benötigen. Bis es aber soweit ist, basiert 5G auf 4G.

Telefónica Deutschland treibt LTE Ausbau voran

Telefónica Deutschland treibt den LTE-Ausbau daher bundesweit mit umfangreichen Maßnahmen kontinuierlich voran. Derzeit funkt rund jede Stunde ein zusätzlicher LTE-Sender im O2 Netz. Der Fokus des Ausbaus liegt sowohl darauf, Flächen – insbesondere in ländlichen Gebieten – besser zu versorgen, als auch die Kapazität in Groß- und Kleinstädten weiter zu erhöhen. Mit dieser Schlagzahl wird Telefónica Deutschland auch in den kommenden Jahren das LTE-Netz weiter ausbauen. Parallel dazu werden die Netztechniker den neuen 5G-Standard in immer mehr Städte und Regionen bringen. Damit leistet das Unternehmen einen wesentlichen Beitrag für die digitale Infrastruktur in Deutschland und nimmt Industriepartner und Privatkunden gleichermaßen mit in die Zukunft.

Von: Florian Streicher

Florian Streicher ist Pressesprecher (Senior Media Relations Manager) für Technologie- und HR-Themen bei O2 Telefónica. Er ist seit 2017 in der Kommunikationsabteilung des Unternehmens tätig, wo er sich um die kommunikativen Schwerpunkte Netzausbau, 5G, IT, Technologie-Innovationen und Personalthemen kümmert. Zuvor war er in der Kommunikationsberatung tätig.

Weitere Informationen

Auf unserer 5G-Netzinfoseite finden Sie alle Informationen zum neuen Mobilfunkstandard. 5G-Projekte LTE-Ausbau und Breitbandversorgung
  • Nationaler Mobilfunkpakt
  • TEF 3-Punkte-Plan für Netzausbau