Wissenschaftlich-technische Partnerschaft:O2 Telefónica und Technische Universität München loten gemeinsam industrielle 5G-Nutzanwendungen aus

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Credits: O2 Telefónica
Prof. Johannes Fottner (Lehrstuhlinhaber fml an der TUM), Mallik Rao (CTIO, O2 Telefónica), v.l.n.r.
Der Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München stellt erste Forschungsprojekte zu 5G für die Industrie vor. Gemeinsam mit O2 Telefonica vereinbart der Lehrstuhl eine langfristige wissenschaftlich-technische-Zusammenarbeit. In Garching forschen Wissenschaftler:innen der TUM derzeit an zwei möglichen Anwendungsfeldern für 5G im Bereich Logistik. Dabei setzen sie auf ein von O2 Telefónica errichtetes und betriebenes 5G-Campusnetz.

Anwendungsforschung zu 5G in der Industrie

Das Team um den fml-Lehrstuhlinhaber Professor Dr.-Ing. Johannes Fottner präsentierte auf einer Informationsveranstaltung am 5. Dezember auf 5G-Technologie basierende Möglichkeiten der Nutzung eines autonomen Transportfahrzeugs (AGV). Der fahrerlose autonome Roboter wurde vom fml entwickelt und gebaut. Er ist in der Lage große Lasten inklusive Anhängerlast zu transportieren. Zudem ist das Fahrzeugt so ausgestattet, dass es in alle Fahrtrichtungen beweglich ist und voll automatisiert werden kann.
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Ein Forscher des fml erläutert 5G in der industriellen Anwendung
Credits: TU München
Der fahrerlose autonome Roboter wurde vom fml entwickelt
Mit der Anbindung an das 5G-Netz können Entwicklungen wie die zentrale, koordinierte Steuerung einer ganzen Flotte von solchen AGV weiterentwickelt werden. Dank der niedrigen Reaktionszeiten im 5G-Netzen sind flexiblere und gleichzeitig sicherere Fahrrouten möglich. Bisher sind entsprechende Fahrzeuge wegen limitierter Zuverlässigkeit ihrer Datenverbindungen und Reaktionszeiten in ihrem Einsatzspektrum eingeschränkt.
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Ein industrieller Gabelstapler, umgerüstet zur Fernsteuerung mittels 5G
Im zweiten Forschungsprojekt werden die Möglichkeiten der Fernsteuerung eines marktüblichen Gabelstaplers untersucht. Das Fahrzeug wurde so umgerüstet, dass Funktionalitäten wie Objekterkennung sowie automatisierte Funktionen und Bewegungen erforscht werden können. Für die zuverlässige, breitbandige und schnelle Vernetzung ist das 5G-Campus-Netz von O2 Telefónica das notwendige Fundament. Nur so ist die notwendige Bildverarbeitung für Sicherheits- und Logistikfunktionen mittels hoher Cloud-Rechenleistung überhaupt möglich. „Schon jetzt wird klar sichtbar, wie viele Technik-Entwicklungen mit 5G Campusnetzen ihr Potential ausschöpfen bzw. nur mit 5G realisiert werden können“, erklärt Mallik Rao, CTIO von O2 Telefónica. „Die Forschung daran ist für O2 Telefónica besonders interessant, denn sie hilft uns, Unternehmen den konkreten Nutzen der Technik zu zeigen.“

Wissenschaftlich-Technische Zusammenarbeit

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Vereinbarten die gemeinsame Zusammenarbeit bei der 5G-Anwendungsforschung: Niko Kalivianakis (Director Business Solutions, B2B O2 Telefónica), Prof. Kramer (Vize-Präsident der TUM), Prof. Fottner (Lehrstuhlinhaber fml der TUM) und Mallik Rao (CTIO, O2 Telefónica) v.l.n.r.
Die Kooperation umfasst u.a. die gemeinschaftliche Betreuung von Studienarbeiten, Gast-Vorträge von O2 Telefónica Spezialisten bei Vorlesungen und Veranstaltungen des fml und die Möglichkeit für Studenten, bei O2 Telefónica Praktika zu absolvieren. Telefónica verspricht sich von der Zusammenarbeit den Kontakt zu hochqualifizierten Berufseinsteigern. Die Zusammenarbeit erläutert Professor Dr.-Ing. Johannes Fottner, Leiter des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik der Technischen Universität München: „O2 Telefónica ist ein wichtiger Technologie-Partner für uns. Mit der Zusammenarbeit ermöglichen wir unseren Studenten Einblick in die Themen der Digitalisierung in Deutschland. Zugleich kann das Unternehmen durch den Informations- und Erfahrungsaustausch von unseren Forschungserkenntnissen profitieren.“

5G-Campusnetze beschleunigen die industrielle digitale Transformation

Wirtschaftlichere Prozesse, schnellere Abläufe, flexiblere Massenproduktion, verbesserte Arbeitssicherheit: Das ist nur ein Ausschnitt dessen, was die Verknüpfung der meisten noch analogen Maschinen- mit der digitalen Datenwelt bewirken kann. Damit die Daten schnell und sicher zwischen Maschinen über das Netz fließen, setzen Unternehmen zunehmend auf Campusnetz-Lösungen auf Basis der 5G-Technologie. Vom schnellen, störungssicheren Datenaustausch mittels 5G an ihren Betriebstätten versprechen sich die Unternehmen einen Produktivitätsschub, beispielsweise infolge einer flexiblen Anpassung der Produktion an wechselnde Anforderungen – und das bei sinkenden Betriebskosten durch mehr Automatisierung. Denn in vielen Industriebranchen sind klassische Automatisierungspotenziale ausgereizt, daher rücken nun 5G-Campusnetze als Schlüssel zu mehr Produktivität in den Fokus. So heben 5G-Campusnetze die intelligente Vernetzung von Fabriken, Lagerhallen, Kliniken oder öffentlicher Verwaltung auf eine neue Stufe: Sie ermöglichen schnelle Datenübertragungen von großen Datenmengen, sind zur Außenwelt abgeschottet und besonders ausfallsicher.

Der Lehrstuhl fml der TUM

Im Jahr 1907 gründete die Technische Hochschule München (heute Technische Universität München, abgekürzt TUM) ein eigenständiges „Institut für Hebezeuge und Förderanlagen“. Über 100 Jahre später ist die Fördertechnik noch immer ein zentrales Forschungsgebiet des Lehrstuhls, der mitterweile den Namen „Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik“ (fml) trägt. Der Lehrstuhl fml versteht sich als offene Forschungseinrichtung, die wesentlich zum wissenschaftlichen Fortschritt auf den Gebieten der Materialflusstechnik und Logistik beitragen will. Den Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten bilden die Arbeitsbereiche Intralogistik, Kranbau, Baulogistik und Massengutlogistik.

Von: Alexander Geckeler

Alexander Geckeler ist Pressesprecher für die Value Brands sowie den Geschäftskundenbereich. Er ist seit 2014 im Bereich Corporate Communications von O2 Telefónica beschäftigt. Zuvor war er Unternehmenssprecher der Blau Mobilfunk GmbH sowie in vorherigen beruflichen Stationen langjährig in leitender Position in namhaften Kommunikationsberatungen tätig.