Kein Stillstand trotz Streik:Was Deutschland am Megastreiktag bewegt hat

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Credits: iStock | Andreas Krappweis
Am 27. März haben große Teile des öffentlichen Dienstes und der Zugführer:innen in Deutschland gestreikt
Die Angst vor dem kompletten Stillstand und das Medienecho im Vorfeld waren groß: Am 27. März haben große Teile des öffentlichen Dienstes und der Zugführer:innen in Deutschland gestreikt. Wie schwer die Auswirkungen auf die Mobilität waren, zeigt eine Auswertung von O2 Telefónica und Teralytics von anonymisierten und aggregierten Mobilfunkdaten bundesweit und regional. Um die Auswirkungen der Mobilitätseinschränkungen ins Verhältnis zu setzen, wurde der Streiktag mit einem regulären Montag verglichen

Drastische Auswirkungen auf den Flug- und Bahnverkehr

Der Verkehr in der Luft und auf der Schiene ging den Daten zufolge in Folge des Streiks um über 92 Prozent zurück, verglichen zu Freitag, den 24. März. Die Lage entspannte sich jedoch am Abend des Streiktages wieder, zwischen 19 und 20 Uhr war der Verkehr nur um vier Prozent geringer, verglichen mit einem regulären Werktag.

Zahl der Pendler und Reisenden geringer als gewöhnlich

Die Auswertung zeigt, dass die Menschen am Montag ihr Mobilitätsverhalten nicht grundsätzlich verändert haben
Die Auswertung zeigt, dass die Menschen am Montag ihr Mobilitätsverhalten nicht grundsätzlich verändert haben – also nicht signifikant früher zur Arbeit aufgebrochen sind. Die Gesamtzahl der Reisenden und Pendler deutschlandweit nahm jedoch ab. Im Zeitraum zwischen sechs und neun Uhr morgens, also zur typischen Pendlerstunde, ist der Verkehr um bis zu 13 Prozent zurückgegangen. Viele Menschen sind gar nicht erst zur Arbeit aufgebrochen und haben von zu Hause gearbeitet.

Betroffene Regionen

Besonders stark war der Einbruch im Mobilitätsverhalten in Hannover. Dort nahm der Verkehr um sieben Uhr morgens um ganze 41 Prozent ab. In Berlin ließ sich Gegenteiliges beobachten, hier nahm der Verkehr um acht Uhr sogar um elf Prozentpunkte zu. Ebenfalls mehr Verkehr zeigen die Daten im Ruhrgebiet, wo um 19:00 sieben Prozent mehr Verkehr als gewöhnlich war.

Die Lage in München

In München nahm die Mobilität um acht Uhr morgens um rund ein Viertel ab, auch im weiteren Tagesverlauf war deutlich weniger Verkehr als üblich: Um elf Uhr rund 23 Prozent weniger, um 17 Uhr immer noch 21 Prozent.
„Der teils starke Einbruch der Mobilität ist natürlich keine große Überraschung. Das Ergebnis der Analyse zeigt aber auch, wie genau unsere Daten die realen Bewegungen der Bevölkerung abbilden. Plausibel und valide. Eine wertvolle Grundlage für Verkehrsplaner und die Forschung.“
Thomas Treß, Senior Product Manager Big Data bei O2 Telefónica

Über Teralytics

Teralytics ist einer der führenden Anbieter von Software- und Daten-Produkten für die Verkehrsplanung. Auf Basis von anonymen Mobilitätsdaten erhebt Teralytics die Bewegung der ganzen Bevölkerung und stellt diese Entscheidern im ÖPNV und SPNV Sektor zur Verfügung. Teralytics wurde in der Schweiz 2013 gegründet und bedient heute Kunden in Europa und den USA.

Von: Christoph Schneider

Christoph Schneider ist Senior Manager Communication Strategy & Management Communications bei O2 Telefónica. Zuvor war er bei der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. Referent für Kommunikation und digitale Medien sowie bei der BMW Group für die Kommunikation des Produktionsstandorts Landshut zuständig. Weitere Erfahrungen sammelte er bei verschiedenen Kommunikationsagenturen sowie in der Wirtschaftsredaktion des Münchner Merkur.

Weitere Informationen

Auf unserer 5G-Netzinfoseite finden Sie alle Informationen zum neuen Mobilfunkstandard. Mobility Insights: Mobilitätsanalysen für Verkehr und Wirtschaft