Zwischen Bequemlichkeit und Bewegungsdrang:So mobil ist Deutschland in 2023

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Wie sich die Mobilität in Deutschland verändert hat, wertet der O2 Telefónica Mobility Monitor anhand anonymisierter Mobilfunksignalisierungsdaten aus
Arbeiten von Zuhause aus ist heute genauso normal wie die Nutzung von Liefer-Apps und Streaming-Diensten. Mit der Pandemie wurde das Zuhause für die meisten zum Lebensmittelpunkt – und auch die Digitalisierung ging schnell voran. Wie sich die Mobilität in Deutschland verändert hat, wertet der O2 Telefónica Mobility Monitor anhand anonymisierter Mobilfunkdaten aus. Im Vergleich zu 2019 und 2021 – also unmittelbar vor und während des Lockdowns – lässt sich in 2023 ein neuer Trend ablesen.

Home Sweet Home – Fast jede fünfte Person bleibt 2023 lieber daheim

Das Leben spielt sich zunehmend im eigenen Zuhause ab
Verließen 2019 noch 87,9 Prozent der Menschen mindestens einmal am Tag das Haus, treten 2023 nur noch 80,2 Prozent täglich vor die Tür. Das sind sogar 0,4 Prozent weniger als während der Pandemie. Besonders stark ist diese Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern (-11,3 Prozent). In Baden-Württemberg fiel der Außer-Haus-Anteil nur um 6,5 Prozent. Keines der 16 Bundesländer kann, verglichen mit 2019, einen Anstieg verzeichnen.
Markus Rolle
CFO Markus Rolle erklärt: „Die Pandemie hat vor allem der Digitalisierung einen enormen Schub verliehen. Dadurch sind neue digitale Services und flexiblere Arbeitsmodelle gängige Praxis geworden – das hat bis heute Bestand und macht sich nun auch im Mobilitätsverhalten der Deutschen bemerkbar.“

Die neue Mobilität Deutschlands – Seltener, aber weiter unterwegs

Die Deutschen legen wieder mehr Kilometer zurück
Die Auswertung von O2 Telefónica zeigt: Zwar spielt sich das Leben zunehmend im eigenen Zuhause ab, doch wer einmal unterwegs ist, nimmt längere Wege auf sich. Mit durchschnittlich 55,33 km legt eine mobile Person 2023 demnach gut zehn Prozent mehr Tageskilometer zurück als noch im Jahr 2019 (50,42 km).
Dr. Stefan Carsten
Zukunftsforscher Dr. Stefan Carsten, Experte für Mobilität und Urbanisierung, führt aus: „Die Gründe dafür liegen vor allem im gestiegenen Freizeitverkehr. Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Wenn wir schon nicht mehr zur Arbeit fahren, machen wir vermehrt Ausflüge am Wochenende, Kurzurlaube oder Kurzreisen, die längere Strecken beinhalten.“

So viele Kilometer wie vor der Pandemie

Die Entwicklung des Außer-Haus-Anteil ist besonders stark in Mecklenburg-Vorpommern
Insgesamt legen die Deutschen wieder mehr Strecke zurück. 2023 sind es 3,68 Milliarden Kilometer, nach 3,17 Milliarden Kilometern in 2021. Trotz Inflation und allgemeiner Kostensteigerungen ist die Mobilität in Deutschland damit wieder zurück auf Vor-Corona-Niveau, in einigen Bundesländern sogar leicht darüber. Gemessen an der Zunahme der zurückgelegten Strecke macht Mecklenburg-Vorpommern mit einer Steigerung von zwölf Prozent gegenüber 2019 den größten Sprung. Besonders mobil sind auch die bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Ihre Bevölkerung legte zusammengerechnet die längste Strecke zurück. Das Saarland hingegen verzeichnet einen Rückgang von sechs Prozent. Die repräsentative Analyse wurde gemeinsam mit dem Datenspezialisten Invenium erstellt und basiert auf anonymisierten sowie aggregierten Mobilfunkdaten. Weitere Informationen: O2 Telefónica Mobility Monitor.

Von: Lea Waskowiak

Lea Waskowiak verantwortet als Specialist Communication Strategy & Analytics das Data Storytelling bei O2 Telefónica. Zuvor war sie bei der Covestro AG als Communications Analystin tätig. Weitere Erfahrungen sammelte sie im Bereich Presse & PR-Events bei der BMW Group sowie als Redakteurin in verschiedenen PR-Agenturen.