01.06.2022
CEO Markus Haas bei „Morals & Machines“:„Damit Deutschland die Klimaziele schafft, müssen wir digitaler werden“
Trotz Ukraine-Krieg und Pandemie – Deutschland muss die digitale Transformation beschleunigen, fordert CEO Markus Haas.
Vieles von dem, was derzeit in Deutschland und der Welt passiert, stand so in keinem Koalitionsvertrag. Der Ukraine-Krieg verlangt von der Bunderegierung nicht nur eine neue Energiepolitik, auch in der Außen- und Sicherheitspolitik muss sich Berlin neu orientieren. Nach Ansicht von Markus Haas darf dies jedoch nicht dazu führen, dass Deutschland bei Zukunftsthemen zurücksteckt. „Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen müssen wir unsere Ziele beim Klimaschutz und der Digitalisierung beschleunigen“, sagte der O2 Telefónica Deutschland-CEO bei der Digitalkonferenz „Morals & Machines“ in Düsseldorf.
Digitalisierung als Hebel für den Klimaschutz
Dabei gehen nach Ansicht von Markus Haas Klimaschutz und Digitalisierung Hand in Hand. Studien zufolge könnten digitale Technologien die CO2-Emissionen in Deutschland um ein Fünftel reduzieren. „Eine Beispiel ist der neue Mobilfunkstandard 5G, der bis zu 90 Prozent weniger Energie als die Vorgängertechnologien verbraucht“, erklärte Haas. Gleichzeitig sei 5G die Basis für leistungsfähige Netze, die „das Rückgrat für nachhaltige Anwendungen und Geschäftsmodelle“ bilden. Egal ob Smart Cities, intelligente Energienetze oder neue Mobilitätskonzepte – viele zukunftsorientierte Anwendungen sind auf die ständige Vernetzung von Millionen von Geräten angewiesen. „5G wird einen Quantensprung in der Nachhaltigkeit ermöglichen“, sagte Haas.
Unter der Überschrift „Mehr Fortschritt wagen“ im Koalitionsvertrag hatte sich die Ampel-Regierung in Berlin ehrgeizige Ziele bei der digitalen Transformation Deutschlands und auch beim Klimaschutz gesetzt. Durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg seien diese Ziele jedoch „etwas überschattet“ worden, erklärte Haas. Dabei seien gerade der Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie „Investitionssicherheit und schnellere Prozesse“ wichtig für Deutschlands Zukunftsfähigkeit, betonte der Telefónica CEO. So seien Genehmigungsverfahren etwa für Mobilfunkmasten noch immer umständlich und bürokratisch. Haas: „Der Plan für eine flächendeckende Versorgung mit dem neusten Mobilfunkstandard kann nur aufgehen, wenn wir in Deutschland die richtigen Rahmenbedingungen haben.“
Künstliche Intelligenz als Schlüssel für Nachhaltigkeit
„Visionen für verantwortungsvollere Technologien“ lautete das Motto der hochkarätig besetzten Konferenz. Im Gespräch mit Tina Müller, CEO von Douglas, Michael Keusgen, Chef des KI-Unternehmens Ella Media AG, und der Journalistin Miriam Meckel, diskutierte Markus Haas im Düsseldorfer Ständehaus über Nachhaltigkeitsstrategien und digitale Technologien. Fazit der Panel-Teilnehmer: Digitale Technologien und gerade auch Künstliche Intelligenz können ein Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit sein. Wichtig sei dafür jedoch, dass die bestehenden Daten dafür besser genutzt würden – natürlich im Rahmen hoher Datenschutzstandards.
Europa braucht „digitale Souveränität“
Für all das müssten Deutschland und Europa jedoch ihre „digitale Souveränität“ sicherstellen, betonte Haas. „Als Europäer können wir das europäische Wertesystem nur dann langfristig sichern, wenn wir in der Lage sind, unser Leben und unsere Volkswirtschaften eigenständig zu gestalten.“ Eine Chance sei dabei das entstehende Metaverse, das zu einer noch stärkeren Verknüpfung der analogen mit der digitalen Welt führen werde. Dies sei ein neuer Startpunkt für das Erleben der digitalen Welt, bei dem sich Europa neu aufstellen und seine eigenen Werte definieren könne. Haas: „Was wir dafür jetzt brauchen, ist Geschwindigkeit und Mut“.
Von: David Biebricher
David Biebricher ist Senior PR-Manager bei O2 Telefónica.
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