Verantwortung im Netz:Mehr als 7.000 Schüler:innen zu Cybermobbing aufgeklärt

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Am 14. November 2023 veranstaltete die Initiative „WAKE UP!“ von O2 Telefónica im O2 Tower in München Deutschlands größte Schulstunde gegen Cybermobbing
Cybermobbing: Eine Schattenseite der Digitalisierung. Umso wichtiger ist es, Jugendliche aufzuklären und ganz konkrete Hilfestellung zu geben. Am 14. November 2023 veranstaltete die Initiative „WAKE UP!“ von O2 Telefónica im O2 Tower in München Deutschlands größte Schulstunde gegen Cybermobbing. Drei Münchner Schulklassen vor Ort und mehr als 7.000 online zugeschaltete Schüler:innen der 7. bis 9. Klasse erlebten in interaktiven Workshops und im Austausch mit Betroffenen, wie sie sich und andere vor Cybermobbing ganz konkret schützen können.
Der Songwriter und Musiker Chima kreierte gemeinsam mit den Jugendlichen mithilfe von künstlicher Intelligenz einen Song gegen Cybermobbing
Untersuchungen zufolge leiden in jeder Schulklasse mehrere Schüler:innen unter Attacken im Netz.1 Die Folgen für die Betroffenen gehen von Leistungseinbrüchen, Rückzug, Depression bis zum Suizidgedanken. Viele wissen nicht, wie sie sich in solchen Cybermobbing-Situationen verhalten sollen oder an wen sie sich wenden können. Die Dunkelziffer ist hoch. Hier setzt die Initiative „WAKE UP!“ von O2 Telefónica an. Am 14. November beschäftigten sich beim größten hybriden Projekttag in der Geschichte der Initiative mehr als 7.000 Schüler:innen mit Cybermobbing. Durch Interviews von Betroffenen und Cybermobbing-Experten sowie Workshops lernten die Schüler:innen die Folgen von Hass kennen und erfuhren, wie sie sich verhalten können, wenn sie oder eine nahestehende Person betroffen sind.

Betroffene geben Einblicke

v.l.n.r.: Moderatorin Antje Kießler, Lijana Kaggwa, Lukas Pohland
Bei der Veranstaltung sprechen Gäste aus eigenen Erfahrungen. Lijana Kaggwa, Model, Influencerin, war selbst von Hasskommentaren während ihrer Teilnahme bei Germany Next Topmodel betroffen. Lukas Pohland vom Cybermobbing-Hilfe e.V., war zu seiner Schulzeit Cybermobbing ausgesetzt. Beide haben sich gemeinsam mit Lidia de Reese von der Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) e.V. mit den Jugendlichen über das Thema ausgetauscht und Einblicke gegeben.
Lijana Kaggwa spricht über eigene Erfahrungen mit Cybermobbing
„Heute ist mir besonders aufgefallen, dass den Schülerinnen und Schülern Zusammenhalt ganz wichtig ist, um Cybermobbing zu verhindern“, sagt Lijana, Autorin und Influencerin. Den Schülerinnen und Schülern gibt sie mit: Sucht nicht die Verantwortung bei den betroffenen Personen. Man bekämpft Mobbing nicht, wenn zum Beispiel ein betroffener Schüler die Schule wechselt – man muss bei den Tätern ansetzen.“ „Immer mehr Kinder und Jugendliche sind immer aggressiver werdenden Angriffen im Netz ausgesetzt, die Zahlen sind alarmierend. Umso wichtiger ist es, Aufklärungsarbeit zu leisten, auf die schwerwiegenden Folgen von Cybermobbing hinzuweisen und Betroffenen Hilfsangebote aufzuzeigen. Darüber hinaus setze ich mich gezielt dafür ein, dass Cybermobbing ein eigener Straftatbestand wird, sodass Täterinnen und Täter auch juristisch zur Rechenschaft gezogen werden können“, betont Lukas Pohland, Gründer und 1. Vorsitzender des Cybermobbing-Hilfe e.V.
Claudia von Bothmer
„Ein stetig wachsender Teil unseres Lebens findet im digitalen Raum statt. Deswegen ist es wichtig, dass auch dieser Raum von Respekt, Empathie und Zusammenhalt geprägt ist. Mit unserem Engagement gegen Cybermobbing kommen wir unserer Verantwortung als Telekommunikationsunternehmen nach und möchten dazu beitragen, dass sich gerade auch junge Menschen in der digitalen Welt ohne Angst vor Belästigungen oder Mobbing bewegen können,“ sagte Claudia von Bothmer, Director Corporate Responsibility & Sustainability bei O2 Telefónica.

Digitale Möglichkeiten sinnstiftend nutzen

Durch interaktive Tools wie Chat und Live-Umfragen konnten die Jugendlichen mit den Gästen im Studio interagieren und anonym Fragen stellen. Dabei fragten die Jugendlichen unter anderem, ab wann Mobbing anfängt und wohin man sich wenden kann, wenn man selbst betroffen ist. Und eine Klasse betonte, wie wichtig das Klassenklima ist – und die Mitschülerinnen und Mitschüler eingreifen, wenn eine Situation kritisch wird. Gleichzeitig erfuhren die Schüler:innen, wie sie Künstliche Intelligenz auch gewinnbringend einsetzen können. Der Songwriter und Musiker Chima kreierte gemeinsam mit den Jugendlichen mithilfe von künstlicher Intelligenz einen Song gegen Cybermobbing. Im Refrain heißt es: „WAKE UP! Wir trau’n uns jetzt, sind laut und schau’n nicht weg, wir lassen uns nicht unterkriegen, gemeinsam gegen Hass und Lügen!“ Am Vorabend gab es ergänzend eine Online-Infoveranstaltung für interessierte Eltern, über 450 Eltern nahmen teil, tauschten sich mit den Expert:innen aus und erfuhren, wie sie ihre Kinder unterstützen können, wenn diese von Cybermobbing betroffen sind.

Herausforderung Cybermobbing gezielt begegnen

Durch interaktive Tools wie Chat und Live-Umfragen konnten die Jugendlichen mit den Gästen im Studio interagieren und anonym Fragen stellen
Cybermobbing ist unter Kindern und Jugendlichen weit verbreitet. Laut der Sinus-Jugendstudie von 2022, die im Auftrag von BARMER durchgeführt wurde, haben 59 Prozent der befragten 14- bis 17-jährigen Jugendlichen angegeben, schon Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht zu haben, 16 Prozent waren selbst schon von Cybermobbing betroffen. O2 Telefónica setzt sich bereits seit vielen Jahren gegen digitale Gewalt und die Verbreitung von Desinformation ein. Dies ist Teil des Ansatzes des Telekommunikations­unternehmens, junge Menschen an die Potenziale der Digitalisierung heranzuführen und gleichzeitig über die Herausforderungen aufzuklären. Die Anti-Cybermobbing-Initiative „WAKE UP!“ konzentriert sich auf Kinder und Jugendliche. Die Initiative klärt über die Gefahren von Cybermobbing auf und hilft den jungen Menschen, sich gegen digitale Gewalt zu schützen.

Von: Alexander Becker

Alexander Becker ist Pressesprecher für Finanzthemen sowie für Fragen rund um die Innovationsfabrik Wayra.