Schnelles 5G für Bahnreisende:O2 Telefónica startet Aufbau der ersten Gigabit-Zugstrecke

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Credits: DB / Max Lautenschläger
In Mecklenburg-Vorpommern entsteht eine rund 10 Kilometer lange Gigabit-Testrecke
In Mecklenburg-Vorpommern entsteht eine Gigabit-Testrecke, an der O2 Telefónica mit den Projektpartnern Deutsche Bahn, dem Netzausrüster Ericsson und dem Funkturmbetreiber Vantage Towers schnelle 5G-Verbindungen für Bahnreisende erproben wird. Die Unternehmen haben Mitte November 2023 mit dem Bau der rund zehn Kilometer langen Teststrecke des Projekts „Gigabit Innovation Track“ (GINT) begonnen. Zwischen Karow und Malchow errichten sie binnen kurzer Zeit 13 Mobilfunkmasten. Ziel ist es, Bahnreisenden und Mobilfunkkunden künftig Gigabit-Übertragungsraten für Telefon- und Datenverbindungen zu bieten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 6,4 Millionen Euro gefördert.
Valentina Daiber
Valentina Daiber, Vorständin für Recht und Corporate Affairs bei O2 Telefónica: „Der Spatenstich für Deutschlands erste Gigabit-Zugstrecke ist erfolgt. Uns eint der Wille, die Digitalisierung im Land schneller voranzubringen. Die technologischen Möglichkeiten für eine leistungsfähige Gigabitversorgung sind gegeben. Jetzt werden wir gemeinsam erproben, wie wir sie auch entlang des Schienennetzes für unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich ausrollen können. Dafür suchen wir den Schulterschluss zwischen Bahn, Mobilfunkanbietern und der Politik. Letztendlich geht es auch darum, ein besseres Verständnis über die Wirtschaftlichkeit und Finanzierung zu erlangen.“

Die Hintergründe zur Gigabit-Testrecke

Die „Netzwerker“ Helge Lüders und Franziska Demuth von O2 Telefónica erläutern die Hintergründe zur Gigabit-Testrecke

Neue Mastkonzepte und innovative 5G-Antennen

Die Partner nutzen neue Mastkonzepte, die sich für einen besonders schnellen und unkomplizierten Ausbau entlang der Schienenwege eignen. Die Masten werden mit Ankerpfählen im Boden befestigt. Herkömmliche Beton-Fundamente sind nicht notwendig. Auf den Ankerpfählen werden etwa mannshohe Untergestelle ergänzt, die unter anderem die Böschungsneigung am Bahndamm ausgleichen. Auf diese Untergestelle lassen sich die Masten schnell aufschrauben.
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Mannshohe Untergestelle gleichen unter anderem die Böschungsneigung am Bahndamm aus
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Für den Ausbau entlang der Schienenwege nutzen die Partner neue Mastkonzepte
Anschließend rüstet O2 Telefónica die Masten mit neuester 5G-Netztechnik auf. Die Antennen senden auf der 3,6-Gigahertz-Frequenz, die sich für besonders schnelle Datenübertragungen eignet. Die Frequenzen haben eine Reichweite von 500 bis 1000 Metern, weshalb für eine lückenlose Netzabdeckung zusätzliche Mobilfunkstandorte benötigt werden.
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Techniker:innen errichten die Masten, bevor sie im Anschluss mit moderner 5G-Netztechnik ausgerüstet werden
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Die Antennen senden auf der 3,6-Gigahertz-Frequenz und haben eine Reichweite von 500 bis 1000 Metern

Ambitionierter Zeitplan

Der Aufbau der Gigabit-Strecke soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Erste Testfahrten beginnen im Frühjahr 2024. Dafür soll das „advanced Trainlab“, ein Versuchszug der Deutschen Bahn, nach Mecklenburg-Vorpommern kommen und die Strecke mit bis zu 140 Kilometern pro Stunde befahren. Im Anschluss wird das Projekt die Ergebnisse präsentieren.

Von: Florian Streicher

Florian Streicher ist Pressesprecher (Senior Media Relations Manager) für Technologie- und HR-Themen bei O2 Telefónica. Er ist seit 2017 in der Kommunikationsabteilung des Unternehmens tätig, wo er sich um die kommunikativen Schwerpunkte Netzausbau, 5G, IT, Technologie-Innovationen und Personalthemen kümmert. Zuvor war er in der Kommunikationsberatung tätig.