Weißer Fleck nachhaltig weg:O2 Telefónica errichtet ersten energieautarken Mobilfunkstandort

Seite vorlesen
Credits: O2 Telefónica / Quirin Leppert
O2 Telefónica errichtet ersten vollständig energieautarken Mobilfunkstandort in Kirtorf
Premiere für den ersten vollständig energieautarken Funkturm von O2 Telefónica: Mit dem Mobilfunkstandort schließt der Mobilfunkanbieter im hessischen Kirtorf einen der letzten weißen Flecken. Der 50 Meter hohe Mast funkt unter anderem mit dem modernen 5G-Standard. Solarzellen und eine hocheffiziente Brennstoffzelle erzeugen vor Ort nachhaltigen Strom – denn eine herkömmliche Stromanbindung besitzt der Standort nicht. Der neue Mobilfunkstandort in Kirtorf liegt inmitten von land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Eine Stromversorgung gibt es weit und breit nicht. Die Verlegung einer Stromtrasse würde die Kosten für den Standort sprengen. Die Stromanbindung ist hier der mit Abstand teuerste Teil des Standortes. O2 Telefónica hat deshalb ein Konzept entwickelt, den Standort mit klimaschonender Energie komplett autark zu versorgen.

Effiziente und innovative Versorgung des ländlichen Raums

Credits: O2 Telefónica / Quirin Leppert
Neben dem Funkturm installierte Photovoltaikmodule liefern die Primärenergie für die Anlage
Neben dem Funkturm installierte Photovoltaikmodule liefern die Primärenergie für die Anlage. Der tagsüber erzeugte Strom wird in Lithium-Batterien zwischengespeichert, sodass der Betrieb rund um die Uhr gewährleistet ist. An sonnenarmen Tagen übernimmt eine Biomethanol-Brennstoffzelle die Versorgung. Eine intelligente Software sorgt dafür, dass die Anlage je nach Bedarf automatisch zwischen den Energiequellen umschaltet. Die Energiebilanz kann sich sehen lassen: Da der Strom vor Ort erzeugt wird, spart das neue Konzept im Vergleich zu einem mit konventionellem Strom betriebenen Mobilfunkturm mehr als 13.000 Kilowattstunden im Jahr ein. Die Kund:innen vor Ort profitieren von einer verbesserten Netzabdeckung im O2 Netz. Wo vorher ein Funkloch war, können sie nun mit 2G (GSM), 4G (LTE) sowie direkt mit dem modernen 5G-Standard surfen und telefonieren. Dass sie dabei von einem besonderen Mobilfunkstandort versorgt werden, bekommen sie im Alltag nicht mit.
Credits: © Staatskanzlei / Paul Schneider
Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus
Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus betont: „Innovation trifft hier auf Klimaschutz. Mithilfe modernster Technologien wird die Mobilfunkversorgung nachhaltig und spürbar im ländlichen Raum verbessert. Da kein aufwendiger externer Stromanschluss erfolgen muss, kann der Bau von Mobilfunkmasten viel schneller und kostengünstiger erfolgen. Und Künstliche Intelligenz passt bei geringer Auslastung und Datenkapazität die Stromversorgung an. Diese Maßnahme stützt unsere Resilienz-Strategie für die digitalen Infrastrukturen und wir begrüßen daher diese Technologie als einen Baustein dafür.“
Mallik Rao
„Unser neuer Standort in Kirtorf ist ein Paradebeispiel für eine effiziente Mobilfunkversorgung des ländlichen Raums: Ein Standort ohne Strom, aber mit jeder Menge Energie und 5G für unsere Kundinnen und Kunden. Das neue Konzept zeigt, wie wir ökonomisch sinnvoll ausbauen und dabei das Ökosystem schonen. Wir wollen die Digitalisierung im Land vorantreiben und alle Menschen mit Mobilfunk versorgen. Dafür schließen wir die letzten weißen Flecken im Land, auch wenn der Aufbau der Mobilfunkinfrastruktur hier mitunter herausfordernd ist.“, sagt Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von O2 Telefónica.

O2 Telefónica setzt auf nachhaltigen Netzausbau

O2 Telefónica setzt bundesweit bei ersten Mobilfunkstandorten auf Photovoltaikanlagen, die einen Teil der Stromversorgung übernehmen. Bereits 2011 erprobte das Unternehmen erstmals in Ostwestfalen, wie sich Sendemasten mithilfe einer Windkraftanlage versorgen lassen. Mit dem neuen energieautarken Standort in Hessen geht O2 Telefónica nun den nächsten Schritt und zeigt, wie eine Mobilfunkversorgung im Falle einer besonders schwierigen Erschließung auch komplett ohne herkömmliche Stromanbindung auskommt. Dennoch: Für einen schnellen bundesweiten Netzausbau sowie den stabilen Betrieb der mehr als 28.000 Mobilfunkstandorte im O2 Netz sind herkömmliche Stromanbindungen bisher unverzichtbar. Dabei betreibt O2 Telefónica das eigene Mobilfunknetz seit 2016 zu 100 Prozent mit Grünstrom.

Neue Technologien senken den Stromverbrauch

Credits: O2 Telefónica / Quirin Leppert
Dag Hüdepohl, Senior Engineer Infrastructure von O2 Telefónica, an der Brennstoffzelle
Das Unternehmen setzt konsequent auf nachhaltige Energien, neue Technologien und Optimierungsmaßnahmen, um den Energieverbrauch trotz exponentiell steigender Datennutzung der Kund:innen möglichst stabil zu halten und die Stromeffizienz deutlich zu erhöhen. Der Ausbau des 5G-Netzes zählt zu den entscheidenden Faktoren. Der schnelle Mobilfunkstandard verbraucht pro transportiertem Byte bis zu 90 Prozent weniger Strom als die Vorgängergenerationen. O2 Telefónica versorgt derzeit rund 95 Prozent der Bevölkerung mit 5G. Bis spätestens Ende 2025 will das Unternehmen praktisch alle Bundesbürger mit dem modernen Mobilfunkstandard erreichen. Weitere Einsparungen ermöglicht künstliche Intelligenz, die Antennenanlagen steuert: Sie versetzt einzelne Frequenzbänder an einem Mobilfunkstandort in einen Stromsparmodus, wenn wenig Datenkapazität benötigt wird – etwa nachts. Steigt der Bedarf an, werden die zusätzlichen Frequenzbänder wieder aktiviert.
Dag Hüdepohl und sein Team statten im hessischen Kirtorf einen Funkturm mit Solarzellen und einer Brennstoffzelle aus. Damit schließen sie einen der letzten weißen Flecken im Land.

Von: Florian Streicher

Florian Streicher ist Pressesprecher (Senior Media Relations Manager) für Technologie- und HR-Themen bei O2 Telefónica. Er ist seit 2017 in der Kommunikationsabteilung des Unternehmens tätig, wo er sich um die kommunikativen Schwerpunkte Netzausbau, 5G, IT, Technologie-Innovationen und Personalthemen kümmert. Zuvor war er in der Kommunikationsberatung tätig.