19.06.2025
„WAKE UP!“ bringt Jugendliche und Politik ins Gespräch: „Bringt euch ein, macht mit und seid laut“

Zwei Jugendliche diskutieren auf der Bühne mit der Moderatorin Diona Bathily, Johannes Winkel (Junge Union), dem Medienexperten Jan Schipmann, Franziska Brandmann (Junge Liberale) und Tim Achtermeyer (Die Grünen) (vlnr.)
Die Gestaltung der Zukunft gelingt nur mit denen, die künftig in ihr leben werden. Doch wie lässt sich angesichts zunehmender Nachrichtenmüdigkeit in der jungen Generation solch ein Dialog führen? Unter dem Motto #LetsTalkDemokratie trafen sich am 18. Juni 80 engagierte junge Menschen aus Düsseldorfer Schulen und junge Politiker zum Projekttag der Initiative WAKE UP! in Düsseldorf. 500 weitere Interessierte verfolgten den Livestream. Es ging um konstruktiven Austausch, Beteiligung und politische Bildung – mit Fokus auf Themen wie Hassrede und Politikverdrossenheit.

Deniz Taskiran, Senior Managerin Social Programmes bei O2 Telefónica, begrüßte die Gäste in Düsseldorf
In der Podiumsdiskussion wird deutlich: Die politischen Jugendorganisationen erkennen den Ernst der Lage und setzen sich verstärkt für neue Formen der politischen Bildung und digitalen Verantwortung ein. „Wir müssen politische Inhalte so vermitteln, dass sie verständlich, nahbar und relevant für junge Menschen sind“, betont Franziska Brandmann, Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen.
Begleitet wurden die Diskussionen von Live-Umfragen unter den teilnehmenden Jugendlichen. Tim Achtermeyer, Landesvorsitzender der Grünen NRW, sagt dazu: „Jugendliche haben Bock auf Demokratie, wenn wir nicht ständig aus einer Negativ-Rhetorik über sie reden. Und sie gestalten ja mit; in ihrer Schule und ihrer Nachbarschaft. Vielleicht gilt bei Jugendlichen und Demokratie ja das gleiche: Stärker als man denkt!“
Politik zum Mitreden – Standpunkte, Austausch und echte Beteiligung

Jugendliche richten ihre Wünsche und Forderungen direkt an die anwesenden Politikerinnen und Politiker
In einer intensiven Diskussionsrunde konnten die Jugendlichen ihre Wünsche und Forderungen direkt an die anwesenden Politiker und Medienvertreter:innen richten. Jan Schipmann, Medienexperte, zeigt sich beeindruckt: „Jugendliche wollen mitbestimmen, haben aber auch ein ziemlich gutes Gespür dafür, wenn jemand nicht ehrlich zu Ihnen ist.“
Lisa, 16 Jahre alt, berichtet: „Ich fand es super, dass wir unsere Meinung direkt den Politikern sagen konnten. So fühlt man sich gehört und merkt, dass man wirklich etwas bewirken kann.“ Yusuf, 15 Jahre, ergänzt: „Gerade in Zeiten, in denen so viel Hass im Netz ist, ist es wichtig, dass wir uns nicht zurückziehen, sondern unsere Stimme erheben.“

Selfie mit Franziska Brandmann (Junge Liberale), Medienexperte Jan Schipmann, Tim Achtermeyer (Die Grünen), Moderatorin Diona Bathily, Deniz Taskiran (O2 Telefónica) und Johannes Winkel (Junge Union) (vlnr.)
Die Debatten waren lebhaft und reichten von Strategien gegen politische Extreme über die Bedeutung von Zivilcourage im Netz bis hin zu den konkreten Erwartungen der Jugend an die Politik von morgen. Johannes Winkel, Bundesvorsitzender der Jungen Union, fasst den Tag zusammen: „Die Diskussionen heute haben gezeigt, dass die jungen Menschen sich eine Politik wünschen, die sie ernst nimmt und ihnen zuhört. Gleichzeitig appelliere ich insbesondere an die junge Generation: Bringt euch ein, macht mit und seid laut!“
Forderungen der Jugendlichen auf den Punkt gebracht

Begegnung auf Augenhöhe: WAKE UP! bringt Jugendliche, Politikerinnen und Politiker und Medienexperten zusammen
Aus den Diskussionen und in Arbeitsgruppe vor Ort definierten Forderungen lassen sich folgende zentrale Botschaften ableiten:
- Minderjährigen sollten mehr Möglichkeiten geboten werden, sich auf verschiedenen Ebenen in Entscheidungen einzubringen
- Eine respektvolle und sachliche Kommunikation ist die Grundlage für einen konstruktiven Diskurs
- Politik soll so erklärt werden, dass alle sie verstehen
- Soziale Medien müssen sicher und verantwortungsvoll genutzt werden, da KI echte Menschen realistisch imitieren kann
- Effektive Maßnahmen gegen Hassrede und Desinformation im Netz sind dringend erforderlich
- Der Einfluss von Online-Hass auf die psychische Gesundheit sollte stärker thematisiert werden
- Zivilcourage – online wie offline – muss gefördert und gestärkt werden
- Die Politik sollte die Lebensrealität junger Menschen ernster nehmen und ihre Anliegen aktiv einbeziehen
- Bildung über Chancen und Risiken der Digitalisierung sollte dauerhaft und praxisnah erfolgen
Mit der Initiative „WAKE UP“ engagiert sich O2 Telefónica zusammen mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.), der Bildungsagentur YAEZ und weiteren Partnern dafür, junge Menschen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung aufzuklären.
Weitere Informationen zur Initiative und den Partnern

- Wake Up – Gemeinsam gegen Cybermobbing, Ausgrenzung und Desinformation
- Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. – etablierter Partner im Jugendmedienschutz